Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe Geschichte 2024 statt zum Thema „Europas Norden – Der Ostseeraum – Schauplatz europäischer Geschichte”.
In den Jahrzehnten um den Ersten Weltkrieg fand Nordeuropa, wie wir es heute kennen, zu sich selbst: Norwegen (1905), Finnland (1917/18) und Island (1918/1944) traten als eigenständige Staaten hervor, während die Königreiche Schweden und Dänemark zu Nationalstaaten wurden. Schweden und Norwegen standen bei Auflösung ihrer Union 1905 am Rande eines Krieges. Der Erste Weltkrieg erschöpfte selbst die eigentlich unbeteiligten skandinavischen Länder. Und doch steht der Erste Weltkrieg in Nordeuropa auch für die konzertierte Neutralitätspolitik Skandinaviens, die Schaffung eines neutralen Raums in der Region, in der bereits erste Ansätze der nordischen Zusammenarbeit in der Zeit nach 1945 angelegt sind.
Referent: Prof. Dr. Michael Jonas, Helmut Schmidt Universität (Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften)