Der Vortrag präsentiert Schopenhauer als einen Denker des Übergangs, der einerseits an die Tradition der westlichen Metaphysik anknüpft, andererseits aber deren optimistischen Grundzug als realitätsfremd entlarvt: Weder ist die Welt die beste aller möglichen, noch können wir auf eine Rettung aus dem Jenseits hoffen. Auch dem Denkstil nach kündigt sich mit Schopenhauer etwas Neues an. Seine Philosophie sucht die Welt nicht in abstrakten Begriffen zu erklären, sondern beschreibt sie aus dem persönlichen Blickwinkel eines existenziell Betroffenen. Nicht zuletzt diese Konkretheit und Lebensnähe hat Schopenhauer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum meistgelesenen Philosophen gemacht…