Elizabeth Anscombe (1919-2001) ist zwar nicht so bekannt wie Hannah Arendt oder Simone de Beauvoir, aber sie ist eine der großen Philosophinnen des 20. Jahrhunderts. Sie begründete eine moderne Handlungstheorie und eine „neue Tugendethik“ auf der Basis der aristotelischen Ethik.
Anscombe hat die Relevanz von Gefühlen sowohl für unser Handeln als auch für die Ethik klar erkannt. In ihrem Hauptwerk „Absicht“ untersucht sie vier Gefühle genauer: Dankbarkeit und Mitleid, Rache und Reue. Ganz offensichtlich können sie alle Handlungen auslösen: man kann aus Mitleid helfen oder aus Rache töten.Ebenso offensichtlich sind dies Handlungen, die wir in moralischer Hinsicht als gut oder schlecht bewerten. Aber welche Rolle spielen Gefühle genau in unserem Handeln und wann ist es moralisch erlaubt, danach zu handeln?
Referent: Dr. Martin Hoffmann,
Universität Münster