In ihrer „Dialektik der Aufklärung“ beschreiben Max Horkheimer und Theodor W. Adorno ein zweischneidiges Naturverhältnis, das auch für unsere Gegenwart gilt. Einerseits verspricht die Aufklärung Freiheitszugewinne, indem sich der Mensch von der Natur durch Herrschaft über sie befreit. Andererseits verkehrt sich diese Freiheit im Zeitalter der Erderwärmung, Ressourcenerschöpfung, Globalvermüllung und des Artensterbens in ihr Gegenteil. Die Emanzipation von einer schicksalhaften Natur schlägt um in einen ökologischen Kontrollverlust und lässt die Überlebensfrage aufs Neue wiederkehren. Zu fragen ist nach einem Ausweg aus dieser Dialektik der Naturverhältnisse.
Referent: Prof. Dr. Tilo Wesche, Universität Oldenburg